Fachpresse

Mit vereinter Kraft

Mit vereinter Kraft

Die Deutsche Plasser und der Robel Großmaschinen-Service haben sich
zur neuen Plasser Robel Services GmbH (PRS) zusammengeschlossen.

Die Deutsche Plasser Bahnbaumaschinen GmbH hat einen neuen Namen: Das 1960 gegründete Partnerunternehmen von Plasser & Theurer ist mit der Robel Business Unit Service & Kundendienst aus Freilassing verschmolzen worden. Unter dem Namen Plasser Robel Services GmbH (PRS) bietet das neue Unternehmen seit dem 1. Januar 2022 umfangreiche Services für schienengebundene Bahnbaumaschinen und -fahrzeuge an. Für die Kunden ändert sich fast nichts, Standorte und Angebote bestehen unter dem neuen Namen fort. Die neue Gesellschaft ist als weiterer Zuwachs das siebte Unternehmen der in Freilassing ansässigen, erst wenige Jahre alten Robel Holding. Kernunternehmen ist und bleibt die Robel Bahnbaumaschinen GmbH. 2019 kamen die Robel North America Corporation, Robel France SAS sowie der Breisacher Spezialist für Messtechnik und E-Antriebe Vogel & Plötscher hinzu. 2020 gründete die Robel Holding mit Robel China in Shanghai eine weitere Vertriebsniederlassung und beteiligte sich an der Schweerbau International GmbH & Co. KG, die Technologien für die Schienenoberflächenbearbeitung entwickelt. In der neuen 100-Prozent-Tochter PRS ist der Instandhaltungs-, Modernisierungs- und Ersatzteilmarkt für Maschinen von Plasser & Theurer und Robel zusammengeführt. PRS-Geschäftsführer Karl Oberreiter war zuvor sowohl letzter Chef der Deutschen Plasser als auch zugleich Leiter des Robel-Geschäftsbereichs Service und Kundendienst. Zum neuen Unternehmen gehören rund 250 Mitarbeiter.

Drei Standorte
Das neue Unternehmen PRS ist an drei Orten in Deutschland vertreten: München, Opladen und Freilassing. Am Unternehmenssitz München hatte die Deutsche Plasser Ersatzteilschnelldienst nebst Beratung sowie die Aufbereitung von Stopf- und anderen Aggregaten konzentriert. Das wird so beibehalten. In Leverkusen-Opladen, in der „Bahnstadt“ auf dem Areal des 2003 geschlossenen DBAusbesserungswerks, steht die Servicewerkstatt für alle Arbeiten an Großmaschinen. Im September 2010 war die dreigleisige, 6000-Quadratmeter-Halle der Deutschen Plasser auf großem Areal eröffnet worden. Von der Inspektion in der Winterpause bis zur aufwändigen Unfallreparatur wird hier alles fachgerecht erledigt. Ein großer Vorteil ist der Zugriff auf die Original-Konstruktionsunterlagen der Partner Plasser & Theurer und Robel. In Freilassing wiederum werden ebenfalls Maschinen und Komponenten instand gehalten, revidiert und modernisiert, zuletzt verstärkt Gleiskraftwagen und Schotterpflüge. Spezialisiert ist das Werk Freilassing auch auf Radsätze, Drehgestelle und deren Rundum-Erneuerung. Unabhängig davon wird in Freilassing weiter das gesamte Robel-Programm entwickelt, konstruiert und produziert.

Größte Serviceorganisation
Die Deutsche Plasser und Robel waren schon traditionell bestens vernetzt und einen Gutteil ihrer Geschichte auch einander verbunden. In Service, Instandhaltung und Kundendienst wird dies durch die neue Unternehmung jetzt intensiviert und betont. Mehr noch: Mit dem Zusammenschluss der Deutschen Plasser und der Robel Business Unit Service & Kundendienst entstand die größte Serviceorganisation der Plasser-&-Theurer-Unternehmensgruppe. Angesichts der weltweiten Aktivitäten der beteiligten Firmen ist das durchaus gewichtig. Der Einzugsbereich: Für schienengebundene Fahrzeuge und Maschinen von Plasser & Theurer sind es Deutschland, die Niederlande und die Schweiz sowie einzelne Großkunden in Belgien und Luxemburg, für Robel-Produkte der ganze Globus – egal, um welches Service-Anliegen es geht. Tatsächlich sind in Opladen oft komplette Bahnbaumaschinen aus halb Europa anzutreffen. Ganz ähnlich ist es bei Komponenten und Baugruppen in München und Freilassing. PRS betreut sie nun ihr ganzes Maschinenleben lang.

Rundumservice
Bei den Ersatz- und Verschleißteilen wird auf Originale gesetzt. Alle stammen von Plasser & Theurer, Robel oder deren zertifizierten Lieferanten. So entsprechen sie in Material und Bauweise exakt den jeweiligen Herstellervorgaben. PRS lagert alle häufiger benötigten Teile und sichert dank eigener Ersatzteillogistik die Verfügbarkeit der Gleisbaumaschinen – weltweit und oft binnen eines Tages. Manchmal ist Störungsbehebung sogar am Telefon möglich, mindestens aber eine erste Fehlerdiagnose. Rund 30 Servicetechniker stehen bereit und sind täglich über eine Hotline erreichbar. Gegebenenfalls fahren sie mit einem gut ausgerüsteten Fahrzeug und den benötigten Ersatzteilen auch direkt zur Baustelle. Etwas entspannter verlaufen geplante Fristarbeiten, bei denen auch gleich eine Modernisierung möglich ist. Ein Retrofit dauert acht bis zehn Monate. Die Maschine ist dann technisch auf dem aktuellen Stand, läuft auf neuen oder aufgearbeiteten Radsätzen, hat einen abgasoptimierten Antrieb, eine neue bzw. überholte Steuerung oder eine komplett neue Hydraulik und Pneumatik erhalten – ohne Neuzulassung und gleich wieder einsatzbereit. Für Stopfaggregate sind Arbeitsalltag und -umgebung hart, insbesondere Stopfpickel und Gesamtaggregat brauchen erhöhte Aufmerksamkeit. Geht doch einmal etwas kaputt, sind fabrikneue Originalaggregate ebenso verfügbar wie aufgearbeiteter Ersatz – samt Gewährleistung für bis zu 500.000 Stopfungen. Sofern möglich, bietet PRS viele Services auch für Maschinen anderer Hersteller an. Und wenn eine Maschine trotz anstehender Einsätze ins Werk muss oder mehr zu tun ist als gedacht, dann stehen sogar Miet- und Gebrauchtmaschinen parat. Auch so kann Service mit vereinten Kräften aussehen.

Maschinen aus München
Die Zentrale der neuen Plasser Robel Services GmbH (PRS) ist in München. Die Stadt ist traditionsreich sowohl für Deutsche Plasser als auch für Robel. Georg Robel gründete 1875 an der Isar eine Feilenfabrik. Bereits 1901 wurden dort die ersten handbetriebenen Gleisbaumaschinen gefertigt. Ab 1951 baute Robel in München die legendären Gleiskraftwagen, Beginn einer bis heute fortgeschriebenen Erfolgsgeschichte. Georg Robel & Co, München, wurde 1976 Teil der 1960 gegründeten Deutschen Plasser. 1989 zogen die Fertigung, 1999 auch Verwaltung und Vertrieb nach Freilassing, an den vormaligen Sitz der Deutschen Plasser. Die wiederum residierte seither in München. Genau dort, an der Friedrich-Eckart-Straße im Osten der Metropole, steht nun „Plasser Robel Services“ am Gebäude.